Die Reflexologie ist die Lehre von den Reflexen; dies ist ein Bereich der Medizin, welcher sich mit Nervenverbindungen (zwischen inneren Organen und der Haut/Organen und Muskeln) beschäftigt.
Die Entwicklung von Bewegungen ist abhängig von der Reifung des zentralen Nervensystems. Der Ablauf der motorischen Entwicklung wird von festgelegten Entwicklungsmustern und von der Stimulation (Anregung) durch die Umwelt bestimmt. Wahrnehmung und Bewegung bedingen sich dabei wechselseitig.
Um zu überleben wird der Mensch mit einer Anzahl sogenannter frühkindlicher Reflexe ausgestattet. Schon im Mutterleib helfen diese Reflexe dem Baby in der Entwicklung von Motorik (Bewegungen) und der Sensorik (Wahrnehmung). Dies sind unwillkürlich ablaufende, körperliche Reaktionen, die dem Kind dann nach der Geburt das Überleben unter den neuen Bedingungen ermöglichen. Einige dieser Reflexe bleiben ein Leben lang erhalten (z.B. Atem-, Schluck- oder Blinzelreflex). Andere entwickeln sich nachfolgend gemäß festgelegten Mustern weiter zu bestimmten Halte- und Stellreaktionen bzw. sollten im Laufe der Entwicklung bewusst gesteuert werden können (z.B. Saugen und Greifen) Ein Teil der Reflexe verlieren aber auch ihre Aufgabe und sollten im Laufe der Entwicklung nicht mehr auftreten.
Persistierende frühkindliche Reflexe und unzureichend gereifte Halte- und Stellreflexe können sich zu unsichtbaren Barrieren für sensomotorische Reifeprozesse entwickeln (Goddard). Die Folgen sind meist eine unzureichende basale motorische Reifung, später auffallende Mängel in der Gesamt-, Fein- und Feinstmotorik, Wahrnehmungs- und Lernstörungen sowie auch Verhaltensauffälligkeiten.
Im Rahmen der ergotherapeutischen Therapie erfolgt:
- eine Überprüfung, ob die entsprechenden frühkindlichen Reflexe integriert oder diese noch auslösbar sind
- ggf. Einsatz gezielter Übungen zur Reflexintegration
- ggf. Informationsvermittlung für die Eltern mit Anregungen zur eigenen Durchführung