In unserer Praxis werden folgende Trainingsmöglichkeiten aus dem Warnke-Verfahren nach Fred Warnke eingesetzt:
Automatisierung der Verarbeitung von Sinnesreizen im Hören, Sehen und in der Motorik
„Ist die zeitliche Verarbeitung von Sinnesreizen im Gehirn verzögert, hätte es gar keinen Sinn, noch mehr Lesen und Schreiben zu üben. Wesentlich wirksamer ist es, die Geschwindigkeit der Verarbeitung im Gehirn so anzukurbeln, dass sie automatisch und ohne besondere Anstrengung verläuft“ (Medi-TECH).
Das Training der Low-Level-Funktionen erfolgt durch den Einsatz des Brain-Boy-Universal. Als Low-Level-Funktionen werden die sieben Funktionen des zentralen Hörens, des Sehens und der Motorik bezeichnet:
- Auditive/Visuelle Ordnungsschwelle
- Richtungshören
- Tonhöhenunterscheidung
- Visuell-/auditiv-motorische Koordination
- Wahl-Reaktionsvermögen
- Auditive Mustererkennung
- Auditive Tonfolgeerkennung
Dieses Training findet seinen Einsatz Störungen der zentralen auditiven Wahrnehmungs-verarbeitung, welche sich beispielsweise durch Schwierigkeiten in der Untersscheidung ähnlich-klingender Laute, undeutliche Artikulation, verminderte Merkfähigkeit, Konzentrations-schwierigkeiten, verzögertes Verstehen bei sprachlichen Informationen, häufig auftretende Missverständnisse in der Kommunikation, etc. äußern können.
Automatisieren der Hemisphären-Koordination
„Um das für Lesen und Schreiben sowie für viele weitere Bereiche wichtige Zusammenspiel zwischen den beiden Hirnhälften zu fördern und ebenfalls zu automatisieren, hat Fred Warnke das Lateraltraining entwickelt. Dabei werden die Stimme“ des Trainierenden „und die Modellstimme von einer CD über Kopfhörer so den beiden Ohren zugeführt, dass sie wechselseitig dazwischen hin- und herpendeln. Dieses regelmäßige Training bewirkt eine bessere Vernetzung und eine zügigere Zusammenarbeit der beiden Hirnhälften. Wenig geübte Nervenbahnen werden so aktiviert und gestärkt.“ (Medi-TECH)
„Maßgeblich für des Prinzip des Lateral-Trainings ist, dass durch ein regelmäßiges Wechseln zweier gegenläufiger Hörinformationen ein höchst anspruchsvolles Training zur Stimulation des Zusammenwirkens der beiden Gehirnhälften des Menschen über den verbindenden „Balken“ – das „Corpus Callosum“ erreicht wird. Vorallem die gleichzeitige Verarbeitung und Wahrnehmung zweier identischer gegenläufiger Sprachinformationen hat sich dabei in besonderer Weise bewährt“ (Medi-TECH)
Das Lateraltraining wird zur Behandlung bei folgenden Einschränkungen eingesetzt:
- Lese-Rechtschreibschwäche
- Hypoaktivierung, Depressionen, Antriebsschwäche, Appallisches Syndrom, Wachkoma
- Hyperaktivierung, Spannungszustände, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwäche
- lateraler Mangel an Stimulation, z.B. bei Halbseitenlähmung
- unklare Lateralität und Hemisphärendominanz
- Gedächtnis- und Zugriffstörungen, Aphasie
- minimale periphere Hörstörungen
- Störungen des Sprachverständnisses
- Lernstörungen
- zentrale Koordinationsstörung